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Beeinflussung durch Düfte

Heutzutage begegnet uns an allen möglichen Orten (Umkleidekabine, im neuen Auto, usw.) speziell eingesetzte Düfte. Die Firmen benutzen sogenanntes Duftmarketing, um uns Kunden zu beeinflussen.
Eine Studie der Universität Paderborn beweist, dass sich Kunden in einem wohlriechenden Geschäft länger aufhalten, die Bereitschaft zur Kommunikation wie auch zum Kauf zu nimmt und sich der Umsatz im Testzeitraum erhöht.


Es gibt kaum noch ein renommiertes Mode-Label, dass ohne dazu gehörige Duftmarke auskommt.
Das Duftmarketing ist aber keine neue Erfindung. Früher schütteten Tante- Emma- Läden      
nach Essig und Dill duftendes Gurkenwasser auf die Schwelle um den Kunden eine Art Frische Gefühl zu vermitteln.
So haben sich die Düfte ihren festen Platz im Arsenal der Marketingstrategien erobert- neben den Werbeplakaten, den Werbesprüchen, der Musik und dem Lächeln des Kundenberaters.

Es gibt viele Versuche, die Beweisen, das Düfte unsere Gehirnströme verändern und somit   Einfluss auf uns haben.
Ich möchte hier einen Versuch von den niederländischen Psychologen Rob Holland, Merel Hendriks und Henk Aarts näher erläutern:


„Sie baten 22 Versuchsteilnehmer in einen Raum, in dem diese einen Fragebogen ausfüllen sollten. Bei einem  Teil der Probanden wurde ein Eimer mit einem Reinigungsmittel versteckt, das einen leichten Zitrusduft verbreitete. Nach dem Ausfüllen des Fragebogens verkosteten alle Probanden in einem anderen Zimmer besonders stark krümelnde Kekse, wobei sie mit einer versteckten Kamera aufgenommen wurden..
Die Analyse der Videoaufzeichnungen zeigte später, dass die Personen, die den Zitrusduft gerochen hatten, etwa dreimal häufiger über den Tisch wischten, um die Krümel zu entfernen, als Personen, die sich zuvor in einen duftneutralen Raum aufgehalten hatten.
Der Duft hatte also unbemerkt das Sauberkeitsverhalten der Probanden beeinflusst.“
(Quelle:
www.nzz.ch)  

Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie Düfte uns beeinflussen und auf uns wirken.  
Die Geruchswahrnehmung löst komplexe Vorgänge in Gehirn aus und kann somit eine seelische und bewusstseinsändernde Wirkung haben. Sie können starke seelische Wiederstände und Blockaden lösen, Träume aktivieren, das Erinnerungsvermögen stärken.
Geruchserinnerungen bleiben uns erstaunlicherweise am längsten und intensivsten im Gedächtnis. So können wir noch genau sagen, wie unsere Kinderbücher rochen oder die Äpfel im Garten des Nachbarn . Wir werden nie vergessen, wie besonders die Luft nach Regenschauern riecht, wie frisch geschnittenes Gras oder frisch gebackenes Brot duften. Gerüche erzeugen Stimmungen und beeinflussen durch Gefühle wie Zuneigung oder Ablehnung unser Befinden.



Wenn wir einer fremden Person begegnen , entscheidet sich schon in den ersten paar Sekunden, ob die Person uns sympathisch oder unsympathisch ist. Dies hat viele Faktoren. Ein Faktor davon ist der Duft. Die Duftstoffe versetzen uns in zärtliche oder erotische Stimmung, machen uns aggressiv oder traurig. Den größten Einfluss auf unser Verhalten haben Pheromone- Sexuallockstoffe.                                                          Gefühle von Lust oder Unlust können durch Gerüche ausgelöst werden.
                                                                                            
Auch die Wellness- Branche hat sich mit der Wirkung von Duftstoffen beschäftigt. Immer wieder wird auch über die heilsame Wirkung von Düften berichtet. Die Aromatherapie beschreibt Heilmethoden mit Gerüchen, die aber nicht nur psychisch, sondern auch physisch ihre Wirkung entfalten sollen. Die Gerüche sollen nicht nur über die Nase wirken, sondern auch über die Haut aufgenommen werden können. Die ätherischen Öle (Auszüge aus vielen Pflanzen) sollen nicht nur schleimlösend wirken, sondern auch Bakterien und Viren abtöten können.
 
Ich habe versucht im Internet eine Beschreibung zu finden, die zeigt, welche Duftstoffe einen Menschen wie beeinflussen. Dort habe ich diese Tabelle gefunden, die meiner Meinung nach gut zeigt wie Düfte psychisch und physisch auf den Menschen wirken:


Duft Rose:
Beruhigend, tonisierend, heilend, hautpflegend. Rosenöl wirkt antidepressiv, aphrodisisch und schafft eine warme, weiche und liebevolle Atmosphäre. Pflanzenfamilie: Rosengewächse, Vorderasien

Duft Citronella:
Anregend, erfrischend, belebend. Citronella wirkt bei Antriebslosigkeit anregend, stimmungsaufhellend und verhilft zu neuem Optimismus. Pflanzenfamilie: Süßgräser, Südasien

Duft Rosenholz:
Harmonisierend, hautberuhigend, euphorisierend, tonisierend. Rosenholz hat eine ausgleichende Wirkung, löst Depressionen.
Pflanzenfamilie: Lorbeergewächse, Südamerika

Duft Dünengras:
Nervenberuhigend, antiseptisch. Als Verdunstung insektenabwehrend. Lemongrasöl erzeugt eine optimistische Stimmung.
Pflanzenfamilie: Süßgräser, Süd- u. Ostasien

Duft Mandarine:
Stimmungsaufhellend, erfrischend, antidepressiv. Mandarinenöl erfrischt, erheitert und läßt Ängste, Traurigkeit und Verspannungen verfliegen. Pflanzenfamilie: Rautengewächse, Ostasien

Duft Zedernholz:
Nervenberuhigend, kräftigend. Zedernholz eignet sich als Verdunstung auch zur Insektenabwehr.
Pflanzenfamilie: Zypressengewächse, Mittel- und Nordamerika, Mittelmeergebiet

Der wundersamen Fähigkeit von Düften, das Verhalten der Menschen zu beeinflussen, sind die Forscher noch immer auf der Spur. Einige von Ihnen glauben, in der Anatomie des Gehirns Erklärungen für den Zusammenhang von Düften und Emotionen gefunden zu haben.

Das Leben wird mehr von unserer Nase gelenkt, als uns bewusst ist. Im Unterschied zu optischen oder akustischen Reizen gelangen die olfaktorischen  Reize ohne Umwege direkt über Nase und Riechzellen zu den Gedächtnis- und Emotionszentren des Gehirns.
Die Nervenstränge, derer sich die Riechzellen in der Nase bedienen, um Informationen von erkannten Duftmolekülen weiterzugeben, führen nämlich alle zu einem bestimmten Teil des Großhirns. Der Riechvorgang spielt sich nur in diesem ganz bestimmten Teil des Gehirns ab, dem sogenannten olfaktorischen Zentrum. In derselben Region des Gehirns läuft auch die Beeinflussung der Emotionen ab.

Die Tatsache, dass die Verarbeitung von Wahrnehmungen des Geruchssinns und die Beeinflussung von Emotionen im Gehirn an nahezu derselben Stelle stattfinden, könnte eine Erklärung für die intensive Verbindung des Geruchssinns mit der Gefühlswelt sein.


Eine weitere Erklärung für diesen Sachverhalt ist die Tatsache, dass von der Nase auch zahlreiche Nervenstränge direkt zum lymbischen System führen. Dieses hat maßgeblichen Einfluss auf unsere Gefühlsregungen. Innerhalb von Millisekunden werden so Erinnerungen und Gefühle ausgelöst.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Forschung noch nicht herausgefunden hat, wie und ob Duftstoffe überhaupt auf den Menschen wirken. Jedoch glauben viele Menschen z.B an die heilende Kraft von Düften oder die positive Wirkung von Parfum auf  Mitmenschen.Vielleicht ist es gerade dieser Glaube der seine Wirkung entfaltet und nicht die Duftstoffe.
Die Nase des Menschen bleibt ein sehr individuell geprägtes und auch launisches Organ: Was den einen anzieht, lässt den anderen flüchten. Und auch wenn Gerüche in der Lage sind, starke Emotionen auszulösen — den Willen des Menschen ausschalten können sie nicht. Solange der Handel über schlechte Umsätze klagt, ist eines sicher: Der "Kauf-mich-Duft" schlechthin wurde noch nicht erfunden.

„Die Düfte wirken nur unterstützend. Niemals können sie Menschen zu Handlungen bringen, die sie nicht tun wollen.“ Diotima von Kempski (Geschäftswelt 4/95).

Zu guter letzt möchte ich noch ein paar Stellen aus dem Buch zitieren, in denen es um die Beeinflussung und Wirkung von Düften geht:

„Sie konnten ihn einfach nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.“ (Seite 30)
Erläuterung:
Da Grenouille keinen Eigengeruch hat, konnten ihn die Kinder nicht olfaktorisch wahrnehmen. Er versprühte eine Kälte im Raum und so war er den Kindern unheimlich.

„Grenouille spürte, wie sein Herz pochte, und er wusste, dass es nicht die Anstrengung des Laufens war, die es pochen machte, sondern seine erregte Hilflosigkeit vor der Gegenwart dieses Geruches.“ (Seite 52)
Erläuterung:  
Der Geruch beeinflusst Grenouille in seinem Handeln. Als er den Duft des Mädchens wahrnimmt, fühlt er sich dazu beeinflusst ihm zu folgen und ihn zu besitzen.

„...mitten in sie hinein ging der Duft, direkt ans Herz, und unterschied dort kategorisch über Zuneigung und Verachtung, Ekel und Lust, Liebe und Hass. Wer die Gerüche beherrschte, der beherrschte die Herzen der Menschen.“ ( Seite 199)
Erläuterung:  
Grenouille beschreibt die Wirkung eines Duftstoffes auf die Menschen.

Das Duftstoffe die Menschen beeinflussen, sieht man auch an einem Textbeleg im Buch sehr gut. (S.232, Z.20 bis S.233, Z.20)

Grenouille erschafft sich verschiedene Gerüche für verschiedene Anlässe.
-    Einen diskret bescheidenen Duft, für gelegentliche Gänge durch die Stadt bei denen er nicht bemerkt werden möchte.
-    Einen raßeren, leicht schweißigen Duft, wenn er wahrgenommen werden möchte.
-    Einen fauligen, ekligen Duft wenn er gemieden werden möchte.

Mit diesen Düften manipuliert er die Menschen. Sie handeln ihm gegenüber so, wie er das möchte, ohne das sie sich dessen überhaupt bewusst sind..